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Der Hochzeitsantrag – Klassisch oder modern?

Obwohl wir in einem sehr modernen, emanzipierten Zeitalter leben, wird der Heiratsantrag größtenteils noch immer vom männlichen Teil der Partnerschaft erwartet. Dass Frauen ihre Männer fragen, ob sie nicht doch mal heiraten sollten, scheint recht häufig, dass der feierliche Heiratsantrag aber tatsächlich von ihr kommt, nicht.

Nicht: Vor aller Augen und zwischen Tür und Angel

Ganz besonders originell scheinen Heiratsanträge vor laufender Kamera in einschlägigen TV-Sendungen zu sein. Dass solcherlei Aktionen allerdings nur für exhibitionistisch veranlagte Gemüter etwas sind, bleibt außer Frage. Der mutige Mann muss sich dabei zudem im Nachhinein fragen, ob die Dame seines Herzens auch „ja“ gesagt hätte, wenn nicht mehrere Dutzend Paare Augen und ein paar Kameras auf sie gerichtet gewesen wären. Manche würden unter diesen Umständen wohl sogar dem Glöckner von Notre Dame ihr Ja-Wort geben.

Als ebenso ungünstige Methode, seine Geliebte nach dem Ja-Wort zu fragen, gestaltet sich wohl die Frage nach oder während dem heißen Schäferstündchen. Keine Frau nimmt ihren Liebsten im Moment der Ekstase ernst – oder sollte es zumindest nicht tun. Männer im Liebestaumel können in ihrem benommenen Zustand zumeist nicht klar denken. Außerdem zeugt es von eher fehlendem romantischen Bewusstsein, einen Heiratsantrag während des Liebesaktes auszusprechen.

Der Ort des Heiratsantrages sollte sich vom Alltagsgeschehen deutlich abheben. Von dem Vorgehen, den Schatz anzurufen und schnell mal zu fragen, ob sie ihn heiraten möchte, sollten Männer romantischer Frauen genauso Abstand nehmen wie während eines Kurzbesuchs in der Firma der – hoffentlich – baldig Angetrauten. Denn Männer, deren Herzblatt unter Stress steht, gehen das Risiko ein, ein „nein“ einzufangen.

Je nach Kreativität und Geschmack kann das Zeremoniell des Heiratsantragstellens natürlich ausgebaut werden. Vom Fallschirmsprung mit – windresistenten – Blümchen in den Händen bis hin zu vom Flugzeug gezogenen Transparent mit der Aufschrift „Willst Du mich heiraten?“. Jedoch sollte dabei unbedingt Rücksicht auf das Wesen der Angebeteten genommen werden. Menschen, die nicht gerne im Mittelpunkt stehen, könnten bei solcherart Aktionen vorwiegend peinlich berührt sein.

Hochzeitsantrag

Hochzeitsantrag ©iStockphoto/Rebecca Ellis

Am schönsten ganz klassisch

Sehr beliebt ist wohl noch immer ganz klassisch das von i h m arrangierte romantische Abendessen zu zweit. Hat er die Verlobungsringe bereits für beide ausgesucht und ein wenig Kreativität in der Auswahl seiner Worte gezeigt, ist ihm das Ja-Wort wohl so gut wie sicher. Ganz besonders schön kann ein Heiratsantrag zudem an einem speziellen Ort sein, an dem man sich kennen gelernt oder das erste Mal geküsst hat. Die Fahrt dorthin sollte im Idealfall von ihm im Vorhinein geplant sein, ebenso wie ein gemeinsames bereits vorarrangiertes Essen im Lieblingsrestaurant der beiden. Beliebter und idealer Zeitpunkt für Heiratsanträge sind auch Urlaubsreisen – in entspannter Atmosphäre. Kurz und gut, alles, was einer gewissen Vorbereitung bedurfte, rührt die Herzen der Frauen.

Aus freien Stücken und ohne Drängen

Ob man nun nach einem halben Jahr, einem Jahr oder erst nach drei Jahren die berühmte Frage stellt, bleibt jedem individuell überlassen. Sich zu einer Heirat drängen zu lassen – von welcher Seite auch immer – bedeutet einen schlechten Start. Wenn man(n) nicht aus freien Stücken fragt, hat dieser romantische Akt ohnehin keinen Wert. Der Heiratsantrag sollte wohl überlegt sein, denn er bestimmt das restliche Leben zweier Menschen. Es warnte ja schon der berühmte Friedrich von Schiller (1759-1805): „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“

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